Welche drei Schlagworte fallen dir ein, wenn du an die erste Zeit des faz halle zurückdenkst?
Seit 2002 lebe ich in Halle und habe das faz etwa 2008 kennengelernt: nette, kompetente und offene Menschen – das war mein erster Eindruck und dieser hält sich bis heute.
Welche Rolle hast du in der Geschichte des faz halle gespielt?
Erst einmal gar keine, dann die einer Teilnehmerin und die einer Mutter, die ihre Kinder zu den Kursen bringt. Das änderte sich 2014, als ich von Reinhard angefragt wurde, ob ich mir vorstellen könne, im Rahmen einer neu geplanten Vereinsstruktur ehrenamtlich mitzuwirken, evtl. auch im Vorstand. Dabei dachte ich ans Protokolleschreiben oder so. Bei der Vereinsgründung wurde ich dann als Vorsitzende vorgeschlagen und gewählt. Wenn auch etwas überrascht habe ich die Wahl angenommen. Inzwischen bin ich in die damit verbundenen Aufgaben hineingewachsen und freue mich sehr, seit zehn Jahren gestaltend mitwirken zu dürfen. Dabei sind mir Antragsstellungen und Andachten, Geburtstagspost und Berichte, Sitzungen, persönliche und politische Gespräche gleich lieb und wichtig. Und wenn ich bei einem Angebot teilnehmen und unsere Arbeit und die Familien aus nächster Nähe wahrnehmen kann, erfüllt es mich mit Freude und Dankbarkeit.
Welche größte Herausforderung musste in der ersten Zeit gemeistert werden?
In meiner ersten Zeit als Vorsitzende und im Bilde gesprochen: Ein Schiff bei voller Fahrt zu übernehmen, ohne von (familienpolitischer) Nautik und dem fluiden Element (Familienbildung/Soziale Arbeit) Ahnung zu haben, war herausfordernd und brauchte geduldige Erklärungen vom „Steuermann“ und „Ersten Offizier“. Und dann noch zu erleben, dass das Schiff zu einer Flotte anwächst und die Crew sich mehr als vervierfacht, das hätte ich mir am Anfang, also 2014, nicht träumen lassen! Beruhigend ist für mich dabei, dass Gott bei uns im Ausguck steht und uns bei Ebbe und Flut, bei Wind und Wetter, in Brandungen und Untiefen in der Navigation leitet.
Welche normale Praxis aus dem Arbeitsalltag wäre heute undenkbar?
Da ich nur zehn Jahre wirklich überblicke und den praktischen Alltag nicht teile, fällt es mir schwer, dies einzuschätzen. Auf jeden Fall gab es immer spontan einen leeren Raum oder freien Arbeitsplatz.
Was ist für dich der größte Meilenstein bzw. die größte Weiterentwicklung in den 25 Jahren faz halle?
Sicherlich die selbstständige Vereinsstruktur, offiziell seit 01.01.2026. Dazu gehören die unglaublich vielen engagierten und herzlichen Menschen, die als Festangestellte, Honorarkräfte, FSJ, BUFDI, Azubi, Ehrenamtliche, kooperierende Selbstständige und Personen in den Netzwerken die Familienarbeit zu dem machen, was sie heute ist. Und das alles mobil und an mehreren Standorten sowie in zahlreichen Kooperationen in Halle, dem Saalekreis und an verschiedenen Orten Sachsen-Anhalts und darüber hinaus.
Für welche Unterstützung bist du am dankbarsten?
Auf meine Fragen immer Antworten erhalten zu haben – und ich habe viele Fragen! Für Entgegenkommen und Entlastung im digitalen Bereich. Und vor allem für euer Vertrauen in mich! Danke!
Was ist heute noch ganz genau so wie vor 25 Jahren?
Wie gesagt, so lange bin ich noch nicht dabei. Aber ich würde sagen: dass ich und du so kommen dürfen, wie wir sind; dass wir gesehen und gehört werden sowie angeschlossen an unsere eigenen Ressourcen wieder in unser Leben gehen: geklärt, gestärkt und einen Schritt weiter!
Was hat sich komplett anders entwickelt als Anfangs gedacht?
Fast alles, oder? Oder wer hat solch einen Entwicklungsschub auch nur erahnt?
Welches Ereignis ist rückblickend in den 25 Jahren faz halle für dich das größte Wunder?
Gottes Segen in allem, trotz allem und über allem und allen!!! Da gibt es nicht viel hinzuzufügen, nur dankbar und weiterhin hoffend und vertrauend Gottes Segen für die Menschen, Familien und Mitwirkende, an allen Orten und in den zahlreichen Begegnungen zu erbitten.